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Kurzbeschreibung

Der vierte Band der Edition Burgtheater ist einem der aufregendsten Exponenten der jungen Generation radikaler Theatermacher gewidmet: Martin Kusej. Er ist ein Theatermacher der Extreme: Ein radikaler Bühnendenker, der im schwärzesten Pessimismus das letzte bißchen Humanität findet, das uns bleibt; ein kraftvoller Bilderprovokateur, der die Theatertexte und Opernlibretti so sehr gegen ihre Zeit liest, daß sie in der Negation Sinn machen; ein Regisseur von unbedingtem Willen, der im Kern seiner Heimatwut eine eigene Verletzlichkeit verbirgt.

 

Kusej inszeniert in Stuttgart und Hamburg, am Wiener Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen, er wurde mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen und wird sein Bayreuth-Regiedebüt mit "Parzifal" geben - und auch wenn sein Theater in einer sehr besonderen Weise so sinnlich wie intellektuell ist: Dem Grund dieses dunklen Theatermannes kann man sich erst wirklich nähern, wenn man eine Reise antritt an die Orte, an denen dieses Theater entsteht. Das Kärntner Dorf Ruden zum Beispiel, Graz oder Maria Saal, das slowenische Ljubljana, die Festivalstadt Cividale oder die Betonstraßen von Stuttgart.

 

Und so ist dieses Buch mehr als eine Werkbiographie Martin Kusejs - es ist ein Reisebericht, der von Kusej erzählt und von Österreich und davon, wie Theater heute entsteht. Es ist damit zugleich eine Reise an den Ursprungsort des Theaters überhaupt.

 

Über den Autor

Georg Diez, geboren 1969 in München. Studierte Geschichte und Philosophie in München, Paris, Hamburg und Berlin. Er arbeitete als Theaterkritiker für den Spiegel und die Süddeutsche Zeitung, bevor er als Feuilletonredakteur der FAZ nach Berlin zog. Er hat u. a. eine Monographie über die Beatles und die Rolling Stones veröffentlicht.